Fotografie auf Reisen. So holst du das Beste aus deinen Fotos raus!
Fotografie auf Reisen ist so ein spezielles Thema. Oft sehe ich Urlaubsfotos von unfassbar schönen Orten und bin doch von den Bildern enttäuscht. Denn der Fotograf hat es nicht verstanden, das Motiv richtig in Szene zu setzen. Dabei ist es so einfach ein Bild interessant zu gestalten oder mit Kreativität aufzupeppen. Vielen fehlen einfach ein paar Kniffe, um aus einem hübschen Foto ein „Wow-Bild“ zu machen. Deshalb sind hier ein paar einfache Tipps, mit denen du garantiert das Beste aus deinen Fotos raus holst:
Beweg dich
Der größte Fehler beim Fotografieren ist es, sich nicht zu bewegen! Ändere deinen Winkel oder deine Position zum Motiv und es entsteht sofort eine ganz andere Bildaussage. Geh einen Schritt nach rechts, beug dich nach vorne, heb die Kamera über den Kopf, fotografiere aus der Hüfte! Es gibt so viele Möglichkeiten ein Bild zu verändern nur allein damit das man sich selbst bewegt.
Geh zum Beispiel mal in die Knie! Damit erreichst du, dass dein Gegenüber im blauen Himmel statt vor der Berg- oder Häuserfront steht! Der Unterschied ist enorm!Porträtiere Menschen besser nicht von unten, denn niemand möchte sich mit einem Doppelkinn auf einem Foto sehen. Fotografiere von oben und dein Model ist garantiert happy.Vergiss auch ganz schnell Fotos aus dem Auto, wenn du interessante Bilder haben möchtest. Der Fensterrahmen engt dich ein, gibt dir einen Rahmen vor und nimmt dir dadurch jede Gestaltungsmöglichkeit. Steig aus und bestimme selbst wie du den Bildaufbau haben möchtest. Das gilt für alle Aufnahmen. Deine Position und dein Winkel machen den Unterschied zwischen einem faden Foto und einem tollen Bild, mit dem selbst die langweiligste Landschaft interessant aussehen kann.
Vermeide Störungen
Fotografiere gleich so, dass keine Störeffekte in deinen Fotos sind und nichts im Nachgang retuschiert werden muß. Achte auf Pfeiler die Menschen aus dem Kopf wachsen, Müll der rumliegt oder häßliche Plastikstühle welche die Sicht verderben. Räum auf oder ändere deine Position zum Motiv.
Nutze das Licht
Warmes Licht gibt einem Foto diesen besonderen Touch und kann selbst dem simpelsten Motiv einen Wow-Effekt verleihen! Mach dir dieses Wissen zu nutze und fotografiere deshalb am Besten zu Sonnenauf- und Untergang. Vielleicht musst du dazu früher aufstehen, aber das Ergebnis wird dir Recht geben.
Werde kreativ
Nichts ist langweiliger als ein abgegriffenes Motiv zum 1.000 Mal zu sehen. Wir alle kennen den Tafelberg und er haut uns nicht mehr wirklich vom Hocker. Interessant wird er wieder, wenn du einen Kopfstand im Vordergrund machst oder deine Hand flach auf ihn legst. Mit ein paar Ideen bekommt selbst das bekannteste Motiv einen individuellen Touch und ist gleich wieder interessant.
Denk an den Goldenen Schnitt
Wir alle haben im Kunstunterricht gelernt, was der Goldene Schnitt ist und wie man ihn richtig einsetzt. Erinnere dich daran und positioniere dein Motiv nicht in der Mitte des Fotos sondern setze es bewußt auf diese „unsichbaren“ Schnittlinien.
Bring Tiefe in deine Bilder
Versuche Tiefe in deine Bilder zu bekommen, denn damit erzeugst du Spannung. Das erreichst du, indem du neben deinem eigentlichen Motiv ein zweites in den Vordergund setzt. Äste sind perfekt dazu geeignet.
Aber das kann genauso gut ein Baum, ein Kran, eine Säule oder eine Mauer sein. Mit dem zweiten Element wird das Bild einfach interessanter für den Betrachter.
Nutze Fluchten
Fluchten kann man hervorragend nutzen um das Auge zum eigentlichen Motiv zu führen und es spannender aussehen zu lassen. Jetzt wo du davon weißt, kannst du ja dieses stilistische Mittel ja mal einsetzen. Ich bin mir sicher, du wirst den Dreh schnell raushaben und die Ergebnisse werden dir Recht geben.
Sei geduldig
Fotografie braucht Geduld. Natürlich sind gerade an touristischen Plätzen immer auch viele Menschen, die du vielleicht nicht mit abbilden willst. Warte einen Moment, es gibt immer diese eine Sekunde, bei der dir keiner durchs Bild läuft. Und natürlich darf man einen Fremden auch schon mal bitten kurz aus dem Bild zu treten. In der Regel macht das ja Niemand bewusst um dich zu ärgern.
Ändere das Format
Mach immer zwei Fotos! Zum einen im Hoch und zum Anderen im Querformat. Trotz gleichem Motiv wirst du überrascht sein, welch unterschiedliche Bilder dabei herauskommen. Zu Hause am Rechner kannst du dann immer noch entscheiden, welches das schönere Bild geworden ist.
Interagiere
Sprich doch mal die Menschen an, die du fotografieren möchtest. „Bekomm ich ein Lächeln von dir?“ „Können Sie bitte kurz innehalten? Es sieht gerade so schön aus, das würde ich gerne als Erinnerung festhalten.“ Ein paar nette Sätze und dein Gegenüber liegt dir zu Füßen und modelt vielleicht sogar für dich. Und du glaubst gar nicht, wie oft das schon zu neuen Freundschaften geführt hat!
Informiere dich
Kleines Beispiel: Du willst unbedingt ein tolles Bild von einer berühmten Brücke, weil du schon so viel Schönes von ihr gesehen hast. Die Adresse der Brücke ist bekannt, aber nicht die, vom besten Punkt sie zu fotografieren. In einer verworrenen Stadt kann die Suche danach schnell zu einer Odyssee werden. Recherchiere schon vorher, wo genau das Bild aufgenommen wurde. Instagram ist da eine tolle Hilfe! Such dir dein Lieblingsmotiv und frag den Fotografen nach Tipps. Auch die Locals kennen die besten Fotostopps und zeigen dir gerne ihre Plätze. Beachte auch hier wieder die beste Fotozeit für dein Motiv. Abhängig vom Sonnstand kann eine Brücke, durch hohe Berge, längst im Schatten liegen, obwohl die Sonne noch gar nicht untergegangen ist.
Kenne deine Kamera
Es spielt keine Rolle, ob du eine teure Kamera hast oder nicht. Dein Auge entscheidet über das richtige Motiv und das Wissen um die Technik über das Ergebnis des Fotos. Auch mit billigen Kameras kann man mit einfachen Änderungen der Einstellung hervorragende Ergebnisse bekommen. Wenn du zum Beispiel mit Unschärfen arbeiten willst, solltest du wissen, wie du deine Kamera dazu einstellen musst. Und das geht in der Regel auch mit der billigsten Kamera im manuellen Modus.
So und nun hoffe ich, meine Tipps haben dir geholfen und du machst ab sofort auch hinreißend schöne Bilder!
Also dann: #get up & get better
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