Hotel, Airbnb, Hostel, Homestay, Couchsurfing – Wo ist der Unterschied & Vorteil?
Hotel, Airbnb, Hostel, Couchsurfing – wo ist eigentlich der Unterschied und welche Vorteile bringt mir die jeweilige Unterkunftsart? Diese Frage höre ich immer wieder. Bei der richtigen Wahl der Unterkunft kommt es natürlich in erster Linie auf die Bedürfnisse und den Geldbeutel an, aber es gibt noch so einiges mehr was man rund um die verschiedensten Unterkunftsarten wissen sollte. Was genau, verrate ich dir hier.
Ich empfehle zunächst, dass man schauen sollte, wo die eigenen Bedürfnisse liegen bevor man sich für die eine oder andere Übernachtungsmöglichkeit entscheidet.
Brauche ich den „In“ Urlaubsort oder tut es auch der Nachbarort? Wie viel Zeit werde ich im Zimmer verbringen? Dient es nur zum Schlafen oder will ich in den Räumlichkeiten auch entspannen, ein Buch lesen, ein Glas Wein auf der Terrasse genießen? Werde ich Zeit haben die Annehmlichkeiten wie Pool & Sauna voll ausnutzen? Komme ich erst spät an, falle nur ins Bett und muss am nächsten Tag wieder früh raus und das Hotel verlassen? Wie wichtig ist mir eine angenehme Nachtruhe ohne Störungen? Lege ich mehr Wert viel Austausch mit Backpackern die jeden Winkel kennen? Bin ich ein geselliger Typ, mag den Kontakt zu Einheimischen? Brauche ich einen sicheren Parkplatz? Ist mir eine starke Internetverbindung wichtig? Bin ich bereit für Luxus wie täglich frische Handtücher & Roomservice auch mehr zu bezahlen?
All diese Dinge sind elementar bei der Auswahl der richtigen Bleibe & manchmal kann man auch richtig Geld sparen indem man diese Betrachtungen in seine Entscheidung miteinbezieht.
Hotel – Höchster Komfort
Ohne Frage ein Hotel bietet in der Regel die angenehmsten Räumlichkeiten, den bestmöglichen Service und jede Menge Annehmlichkeiten. Wer verweilen möchte, Ruhe sucht und sich gerne verwöhnen lässt, ist hier wahrscheinlich am Besten aufgehoben. Das Frühstück ist meist am reichhaltigsten und die Internet-Verbindung am Stärksten. Gibt es Gründe zur Beanstandung, dann wird einem in der Regel auch sehr schnell geholfen. All dieser Luxus spiegelt sich natürlich auch im Preis wieder. Wer zudem im „In“ Viertel oder am angesagtesten Strand nächtigt wird auch das auf seiner Rechnung finden. Will ich es mir gutgehen lassen, ein vernünftiges, sauberes Bett und eine angenehme, störungsfreie Nachtruhe, dann wähle ich ein Hotel. Hotelpreise variieren nach Location, Saison und Nachfrage. Wer einfach in ein Hotel rein läuft und nach einem Raum fragt, zahlt meiner Erfahrung nach den doppelten Preis, als den über Buchungsportale. Der Vorteil einer Vorortbuchung liegt nur darin, dass die Zimmer vorab besichtigt werden können und man nicht auf geschönte Bilder oder die Meinung Anderer vertrauen muss. Wenn man den Onlinepeis kennt hat man aber zumindest eine Verhandlungsbasis. Hotels bieten Bettwäsche, Handtücher & oft auch Hygieneartikel wie Shampoo und Bodylotion an. Man muss zur online Hotelbuchung nicht registriert sein, aber es hilft, um später eine Bewertung der Unterkunft abzugeben und auch um eine Übersicht zu haben, wann man wo genächtigt hat.
Unterkünfte findet man über diverse Portale wie Booking.com, Trivago, Hotel.de uvm.
Airbnb – Zuhause bei Freunden
Eine Airbnb Unterkunft kann ein Zimmer in einer Privatwohnung sein, eine eigene Wohneinheit oder sogar ein ganzes Haus. Der Unterschied ist hier, dass diese zumeist von privaten Personen angeboten werden. Manche Unterkünfte werden geführt wie ein Bed & Breakfast, bei manchen bekommt man nur die Räumlichkeiten und bei wieder Anderen hat man richtig gehend Familienanschluss. Die Unterkunftsarten variieren von einfach bis hin zu Luxus. Da die Anbieter diese Herbergen in der Regel privat anbieten und weniger Steuern zahlen, spiegelt sich dies im Preis wieder. Airbnb Unterkünfte nutze ich gerne, wenn Hotels in der Gegend unverschämt teuer sind, wenn ich länger einen Ort besichtigen möchte oder wenn ich den Kontakt zu Einheimischen suche. Dann wähle ich bewusst ein Zimmer in einer Privatwohnung. Die Insider-Tipps gerade bei Städtetrips sind unbezahlbar. Unterkünfte findet man über die airbnb Website. Es ist nötig sich zu registrieren, was zur Sicherheit beider Seiten beiträgt. Da es sich um private Anbieter handelt, sollte man sich bewusst sein, dass man nicht Ansprüche wie in einem Hotel stellen kann und schon gar nicht einen adhoc Mägelbeseitigung verlangen kann, wenn doch mal etwas nicht ok ist. Es ist vorab zu klären, ob ihr eure eigene Bettwäsche und Handtücher mitbringen müsst, denn je nach Unterkunft wird das nicht immer gestellt. Wichtig für Frauen die alleine reisen ist es, sich die Anbieter vorher gut anzuschauen, die Bewertungen zu lesen und ggf. vorab mit ihnen in Verbindung zu treten, damit die Sicherheit gewährleistet ist.
Unterkünfte findet man über airbnb.de
Hostel – Geteilter Preis
Hostel sind unschlagbar im Preis, dafür bezahlt man mit dem Verlust der Privatsphäre und einem geringen Komfort, da man sich ein Zimmer (Dorm) mit mehreren Personen teilt und (oft) in Stockbetten nächtigt und sich auch das Bad teilt. Es gibt gemischte Zimmer, reine Frauenzimmer und immer mehr Hostel bieten auch Einzelzimmer an. Letztere sind dann allerdings wieder auf dem preislichen Niveau von B&B´s und hier mal ausgeklammert. In der Regel wählt man diese Unterkunftsart wenn man aufs Geld schauen muss – bei Langzeitreisen, als Student oder wenn man wirklich nur ein Bett zum Schlafen braucht. Entsprechend sind die Gäste hier oft sehr jung und damit verschieben sich oft auch die Ruhezeiten. In manchen Gegenden gibt es regelrechte Party-Hostels. Wer seine Nachtruhe braucht ist da definitiv fehl am Platz. Meiner Erfahrung nach lohnt sich etwas Recherche um ein Hostel zu finden, was zu einem passt, denn nicht jede dieser Unterkünfte rauben einem die Nachtruhe. Das Schöne an Hostels ist der Kontakt zu anderen Reisenden und der Austausch. Oft sind die Tipps von Backpackern einfach Gold wert! Auch wer Anschluss sucht und gerne auch mal mitfeiert, der wird sich hier wiederfinden. Wer Wert auf eine gute Internetverbindung legt, der sollte sich auch vorab schlau machen. Wo viele Menschen gleichzeitig das Netz intensiv nutzen, funktioniert es oft gar nicht mehr. Hier genau die Kommentare auf den jeweiligen Bewertungsseiten lesen. Mir ist erholsamer Schlaf zum Beispiel wichtiger als Party und deshalb entscheide ich mich oft gegen ein Hostel und eher für ein Airbnb, wenn ich auf den Preis achten muss. Als Frau fühle ich mich zudem ein einem reinen Frauenzimmer am Wohlsten, auch wenn ich dafür meist mehr zahlen muss als in einem gemischten Dorm. Manche Hostels bieten Bettwäsche und Handtücher, aber das ist eher die Ausnahme.
Hostels findet man zum Beispiel unter Hostelbookers, Hostelworld oder inzwischen auch über Booking.com
Homestay – Übernachten & Gutes tun
Ein Homestay ist eine wunderbare Möglichkeit in das Leben der Einheimischen des Reiselandes einzutauchen. Diese Art der Unterkünfte sind besonders beliebt, weil man einen authentischen Einblick in die Wohn- und Lebensumstände der Menschen bekommt, deren Land man besucht. Weil man dirket bei den lokalen Familien wohnt und nicht nur ein Museeumsdorf besucht, wo alles gestellt ist. Zudem sind Homestays eine echte Preisalternative zu AirBnB Unterkünften, weil es hier schlicht keine Gebühren für den Plattformanbieter gibt. Der aber wohl wichtigste Grund sich für eine Homestay-Unterkunft zu entscheiden ist, dass man direkt die lokale Bevölkerung und keine anonyme Hotelkette unterstützt. Für Familien sind sie zudem eine großartige Chance, Kindern mit neuen Spielgefährten in Kontakt zu bringen. Es ist nicht so, dass einfach jemand seine Wohnung untervermietet. Sondern in der Regel sind das von der Regierung geförderte Projekte. Die lokale Bevölkerung und das sind ganz oft kleine Gemeinden, werden bei der Erföffnung eines Homestays unterstützt. Sei es finanziell, aber sie werden auch ausgebildet. Das muss man sich in etwa so vorstellen, dass eine Haushälterin das Dorf besucht, sich die Zimmer anschaut und Tipps zur Gestaltung, Einrichtung und dem Komfort gibt, den Touristen wünschen. Den Frauen werden Tipps im Umgang mit Hygiene, Sauberkeit oder Essgewohnheiten von ausländischen Gästen gegeben. Es gibt Kurse zu diesen Themen und ganz oft erhalten die Teilnehmer auch ein offizielles Zertifikat. Bettwäsche und Handtücher müßt ihr in eine Homestay Unterkunft in der Regel nicht mitbringen. Abstriche müßt ihr allerdings beim Komfort machen, da diese Unterkünfte oft sehr, sehr basic sind, dh. sind Homestays sicherlich nicht für jeden eine Option. Wer aber lokales Business und Nachhaltigkeit unterstützen möchte, dem ist ein Homestay mit bestem Gewissen anzuraten.
Couchsurfing – Die Sparvariante
Couchsurfing ist die wohl billigste Art eine Unterkunft zu finden, denn hier zahlt man gar nicht für seine Bleibe. Man ist Gast und die der Gastgeber freut sich einfach über Reisende aus aller Welt, den Austausch und die neuen Kontakte. Ähnlich wie bei Airbnb muss man sich auf der Website registrieren und findet dort seinen Host. Man kann ein Zimmer mieten, nur die Couch oder man nächtigt auf der eigenen Isomatte in der Wohnung des Anbieters – alles ist möglich und man sollte bei der Buchung genau auf die Beschreibung achten. Das wohl größte Plus dieser Unterkunftsart ist der Kontakt zu Locals. Es gibt kaum einen besseren Weg mit anderen Kulturen, Lebensweisen und Menschen in Kontakt zu kommen, da man ja direkt daheim bei den Anbietern wohnt. Da man umsonst nächtigt bleibt man oft nur eine oder wenige Nächte – das gehört einfach zu den Gepflogenheiten. Aber auch hier kommt es auf Angebot und Nachfrage an und ich möchte es nicht als ultimative Regel ausgeben. Der Einstieg bei Couchsurfing ist schwer! Wer meint einfach einen Host zu finden wie bei airbnb der wird auf die Nase fallen. Couchsurfing läuft über Empfehlungen und wenn man neu ist, dann hat man schlicht keine und wird auch wesentlich seltener als Gast akzeptiert. Ich bin bisher noch nicht als Gast akzeptiert worden und nach bestimmt zwanzig erfolglosen Versuchen ein Bett über Couchsurfing zu finden, hab ich es schlichtweg aufgegeben und bin zu airbnb zurück gekehrt. Von anderen Reisenden weiß ich aber, dass es am Besten ist, wenn man privat jemanden kennt der Couchsurfing anbietet und einem dann ein gutes Review schreibt, damit der Einstieg leichter fällt. Auch hier gilt es wieder sich den Host vorab gut anzuschauen und auch dessen Reviews zu lesen. Gerade als Frau sollte man sich informieren, was andere Reisende schreiben und ob sie sich sicher gefühlt haben.
Für Couchsurfingangebote geht auf couchsurfing.com
Ich bin Langzeitreisende & habe zum Teil auch als Expat lange Zeit im Ausland verbracht. Manche Jahre habe ich mehr in einem Hotel als daheim gelebt. Allein in den ersten zwei Monaten von 2016 habe ich in 45 verschiedenen Hotels/ Unterkünften übernachtet. Meine Einschätzungen basieren als auf meinen eigenen Erfahrungen und sollen anderen Reisenden als Orientierung dienen. Wer tiefergehende Fragen dazu hat, darf sich gerne an mich wenden.