Mit Vietnam Airlines nach Asien & zurück – Erfahrungsbericht
Letzte Woche bin ich geschäftlich nach Vietnam geflogen und hatte das erste Mal die Chance in einem Dreamliner von Boeing zu reisen und das sogar noch in der Premium Economy Klasse. Was dieses Flugzeug auszeichnet? Was mir beim Fliegen aufgefallen ist und wie es um Essen, Sauberkeit und Komfort steht, verrate ich hier.
Mein Flug im Dreamliner (Boeing 787-8)
Hinflug: Frankfurt -> Saigon/ Ho-Chi-Minh-Stadt, Rückflug: Hanoi -> Frankfurt
Mein Flug wurde über das Reisebüro gebucht, ich bekam die Unterlagen via Mail und konnte damit direkt zum Check-In-Schalter in Frankfurt. Dank mitgebuchtem Rail & Fly-Ticket kam ich in den Genuss eine entspannte Anreise zu haben – ohne Drängeln auf der Autobahn, Stau und Parkplatzsuche. Ganz zu schweigen davon, dass mir auch noch die teuren Parkgebühren am Frankfurter Flughafen erspart geblieben sind.
Check-in in Frankfurt Main Flughafen
Der Schalter
Der Counter vor Vietnam Airlines befindet sich in Frankfurt am Schalter 886-895 im Terminal 2, Bereich D, Ebene 2 – Zwar sind die Wege am Flughafen recht lang, dafür ist aber alles gut ausgeschrieben und gut auffindbar. Da mir ein Zeitpuffer vor Abflug enorm wichitg ist, war ich 3h vor Start der Maschine bereits vor Ort.
Check-in Prozedere und Gepäck
Glücklicherweise war mein Flug mit Premium Economy gebucht und so wurde ich auch am Check-In-Schalter direkt bedient. Gewichtsprobleme beim Gepäck, wie bei Billigairlines, hat man bei Vietnam Airlines nicht, denn die Fluglinie erlaubt 30 kg für das Hauptgepäckstück. Sollte man trotzdem mal drüber liegen, hat man die Möglichkeit dieses noch als Fracht aufzugeben oder eben Übergepäck zu bezahlen. Für Handgepäck sind 7kg angesetzt, was gerade für mich als Fotografin sehr wichtig ist, da ich meine Technik ausschließlich so befördere. Laptop, Kameras und Objektive sind für mich Wertgegenstände und diese gehören in meinen Augen nicht ins Aufgabegepäck. Allerdings wiegen sie enorm viel und so komme ich bei vielen Airlines schnell an die Grenzen des Erlaubten. Ich fiel unter alle Normen und musste mir darüber glücklicherweise bei diesem Flug keine Gedanken machen.
Ich bekomme am Schalter meine Flugticket, mein Gepäckbändchen und die Informationen zum Abfluggate. Der Sicherheitscheck in Frankfurt verlief wie immer: alles Auspacken und Ablegen. Dafür ging es diesmal sehr zügig, was in Frankfurt ja eher die Ausnahme ist.
Business-Lounge
Noch bevor die Reise startete, durfte ich als Premium Economy Flieger auch noch die Business Lounge nutzen (8€ Zuzahlung). Hier kam mir dann mein Zeitvorteil wieder zu Gute. Erstens weil ich nicht gehetzt zum Boardsteig musste und zweitens weil ich hier noch entspannt snacken und etwas trinken konnte. Alle Speisen und Getränke waren inklusive. Zutritt erhielt ich durch die Boardkarte.
Der Flug im Deamliner
Boarding und Highlights
Handgepäckfach
Mein doch recht großes Handgepäck verstaute ich im Gepäckfach über mir und auch dieses war bedeutend größer als ich es gewohnt war. Es ist kein starres Fach, sondern kommt einem geradezu entgegen. Was es kleinen Personen wie mir bedeutend einfacher macht, auf die Sachen darin zuzugreifen oder sie zu verstauen.
Sitzplatz
Mein Sitz war ein Traum! Richtig viel Platz, gemütlich und mit einer ausklappbaren Fußstütze, so dass es fast schon die Anmutung einer Liege hatte. Nur wo war das Entertainmentsystem und die erhofften USB-Anschlüsse, um mein Akku vom Handy wieder aufzuladen? Ratlos blickte ich in die Runde, bis ich erkannte, dass alles in der Armlehne versteckt ist. Dort befand sich der ausklappbare Monitor der sonst an der Rücklehne des Vordermanns befestigt ist. Eigentlich ganz clever, weil man so Mitreisende nicht belästigt. Ich erinnerte mich an einen Flug, bei dem die Dame hinter mir, wie eine Irre auf dem Display rumhämmerte, während sie irgendein Computerspiel dattelte. Das für mich da an Schlafen nicht zu denken war und sie auch wenig Einsicht zeigte, war eine Folge. Hier also hatte Jemand mitgedacht! Und an diesem Monitor war er dann auch, mein heiß ersehnter USB-Anschluß zum Wiederaufladen elektronischer Geräte.
Abbildung zeigt den Beinabstand im Dreamliner in der Premium Eco Class
Annehmlichkeiten
Und auch sonst war alles da, was Frau sich für einen angenehmen Flug so wünschte. Decke, Kissen, Hausschuhe (!) und ein kleines Päckchen mit Schlafbrille und Zahnbürste.
Beleuchtung
Und noch etwas fiel auf! Für die Kabinenbeleuchtung werden Leuchtdioden verwendet – diese lassen sich in ihrer Helligkeit regeln und farblich variieren. Auch Tagesabläufe sowie ein Nachthimmel mit Sternen ließen sich in dem Jet damit simulieren und das direkt von der Fernbedienung am Sitz. So bestens equipped und ausgeleuchtet freute ich mich auf den Start der Maschine.
Erlebnis Flug
Flugsicherheit
Durch Umfang und Masse des Flugzeugs hatte ich den Eindruck, dass dieser Anflug besonders sanft von Statten ging. Wie ich erst während des Fluges erfahren habe, hat der Dreamliner Sensoren und eine intelligente Elektronik, welche den Flug der Maschine bei Turbulenzen ruhiger machen, weil sie in jedem Moment automatisch gegengesteuern. Das macht das Fliegen angenehmer, besonders für empfindsame Personen, wie mich, die unter Reisekrankheiten leiden. Vielleicht ist es nur subjektives Empfinden, aber mir kam der Flug insgesamt ruhiger vor, als mit anderen Maschinen. Ich erinnerte mich an wackelige Zeiten in Brasilien in Propellermaschinen von Azur. Bei diesen Flügen habe ich jedesmal ununterbrochen die Tragflächen beobachtet vor lauter Unwohlsein auf Grund der Thermik.
Spritsparend
Und noch etwas erfuhr ich an Board des Dreamliners. Er fliegt sprittsparender als andere Flugzeuge. 25% Einsparung bei Kerosin nenne ich ein Wort. Und gerade in Zeiten in denen man sich fürs Vielfliegen rechtfertigen muss, finde ich das ein wichtiges Argument sich für eine Boeing 787-8 zu entscheiden.
Sauberkeit
Auch Sauberkeit ist mir gerade auf Langstrecke besonders wichtig und auch hier kann ich Vietnam Airlines nur lobend erwähnen. Selbst nach einer langen Nacht war alles top sauber und ich konnte am nächsten Morgen ruhigen Gewissens Zähneputzen gehen. Zudem gab es hochwertige Reinigungs und Pfegeprodukte, die mir mehr als willkommen waren, um mich für einen neuen Tag frisch zu machen. Für mich sind es solche Details, die eine Flug zum Top oder Flop machen. Wenn ich mich vor den sanitären Anlagen streube oder mir einen Mundschutz zur Benutzung wünsche, dann läuft was falsch und dann reißt auch jede Freundlichkeit des Personals das nicht mehr raus. Deshalb möchte ich die vorbildliche Hygiene an Board auch unbedingt erwähnen und das noch vor Personal und Essen!
Abbildung zeigt den Airbus A321 – auf einem Inlandsflug der Vietnam Airline
Die Crew
Die Stewardessen waren, wie von einer asiatischen Airline zu erwarten, sehr höflich und zurücknehmend. Das schätze ich sehr. Es gab schon genug Flüge, bei denen ich von Stewards angestubst aus dem Schlaf gerissen wurde, damit mir das Dutyfree-Angebot präsentiert werden konnte. Bei Vietnam Airlines gag es so etwas Unangenehmes nicht. Hier wurde ich nur im Wachzustand angsprochen und gefragt, ob ich Getränke oder anderen Service wünsche. Selbst an, in der Nacht aufgegebene, Frühstückswünsche erinnerte man sich noch am nächsten Morgen und etwaige Störungen gab es nicht.
Essen & Getränke
Bei Verköstigung an Board gehen die Meinungen erfahrungsgemäß weit auseinander, deshalb gebe ich hier ganz klar meine persönliche Meinung wieder. Ich hatte das „Chicken-Menü“ geordert und wurde nicht enttäuscht. Eine ausreichend große Portion, geschmackvoll angerichtet und dazu ein leckerer Kuchen. Für meine Wünsche und Bedürfnisse völlig in Ordnung. Und auch die Getränkeauswahl ließ keine Wünsche für mich offen. Also ein rundum glücklicher Fluggast in Bezug auf die Verköstigung.
Entertainment
Für viele ist auch das Entertainmentprogramm ein wichtiger Faktor bei der Bewertung ihres Fluges. Für mich ist das eher Zweitranging, da ich entweder gerne aus dem Fenster schaue oder schlafe, um dann entspannt anzukommen. So einen Film pro Flug gönne ich mir dann aber schon und hier ist klar zu sagen, dass es ein riesiges Angebot gab. Ganz wichtig auch, die Streifen waren in „deutsch“ verfügbar. Wie oft mußte ich es schon erleben, dass man zwar Top-Filme zur Auswahl hatte, diese dann aber nur in Fremdsprache angeboten wurden. Da ich mich im Flieger entspannen und nicht nachdenken will, schätze ich ein Programmangebot in meiner Landessprache, auch wenn ich natürlich des englischen mächtig bin.
Flugzeit
Von Frankfurt ist man dank Direktflug zwischen zehn und zwölf Stunden Flugzeit in Vietnam (je nach Flugrichtung). Mir war der Flug ehrlicherweise etwas zu kurz. Da wir am Nachmittag gestartet sind und ich da einfach noch nicht müde war und nachts die Zeitverschiebung dazu kam, hätte für mich der Flug gerne noch etwas länger gehen können und ich hätte die Zeit zum Schlafen genutzt. Aber auch das ist absolut subjektives Empfinden und eigentlich sind die meisten Menschen auch echt froh, Langestreckenflüge schnell hinter sich zu bringen. Ich liebe halt das Fliegen und kann nie genug davon bekommen.
Raumklima
Noch ein Punkt der mir eigentlich erst nach Landung positiv aufgefallen ist, war das angenehme Raumklima des Dreamliners. Normalerweise leiden meine Schleimhäute auf Grund von Klimaanlagen immer sehr stark. So ein Flug führt dann bei mir sehr leicht dazu, dass ich mir eine Erklältung zuziehe und den Urlaub nicht richtig genießen kann. Im Dreamliner hatte ich damit auf überhaupt keine Probleme.
Ankunft in Saigon/Ho-Chi-Minh-Stadt
Paßkontrolle & Visa
In Saigon/ Ho-Chi-Minh-Stadt sind wir absolut pünktlich angekommen und dann hieß es erstmal sich der Paßkontrolle und den Visa-Formalitäten zu stellen. Aber auch das war kein Problem. Wer nur 15 Tage in dieses asiatische Land reist, bekommt am Schalter sein kostenloses Visa. So bekam ich also schnell meinen Stempel in den Pass und konnte meine Reise ohne unnötige Verzögerung fortsetzen.
Gepäckabholung
Der Flughafen in Saigon ist hell, gut beschildert und sehr übersichtlich. Es war ein Leichtes sich hier zurecht zu finden. Wir waren kaum am Gepäckband, da wurden unsere Koffer und Taschen auch schon ausgeliefert. Alle der Gepäckstücke unserer Gruppe kamen gut an und waren unversehren und so konnten wir direkt in einen entdeckungsreichen Tag starten.
Rückreise von Hanoi
Check-In
Der Flughafen in Hanoi ist ganz übersichtlich gestaltet und die Schalter von Vietnam Airlines gut zu finden. Dank Premium Eco Buchung wurden wir auch hier bevorzugt behandelt und konnten direkt einchecken und unser Gepäck aufgeben. Die nette Dame sprach ein gut verständliches Englisch und so war die Kommunikation einfach. Wir bekamen züging unsere Unterlagen und konnten direkt zur Sicherheitskontrolle weitergehen.
Sicherheitscheck
Wie auf allen Flughäfen dieser Welt, legt man seine Sachen in Transportboxen und packt sein Laptop aus. Anders war nur, dass wir gebeten wurden, auch die Schuhe auszuziehen.
Lounge
Auch auf dem Rückflug kam ich auch wieder in den Genuss die Lounge aufsuchen zu können ((30$ Zuzahlung). Ein paar Snacks, warmes Buffet und Getränke wurden hier angeboten. Zur Kurzweil gab es Monitore und ein umfangreiches Zeitungsangebot. Bequeme Sofas halfen zudem die Zeit bis zum Start so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch gab es ausreichend Steckdosen, um etwa Laptops oder Handys laden zu können.
Boarding
Dank des vorgezogenen Boardings als Premium Economy Flieger, war ich wieder eine der Ersten im Flieger und konnte in Ruhe meinen Platz beziehen.
Annehmlichkeiten und Verpflegung
Wie schon auf dem Hinflug erwarteten mich allerhand Annehmlichkeiten, ein exzellenter Service und eine hervorragende Verpflegung. Auch auf dem Rückflug gab es nichts zu ergänzen. Außer, dass der Flug bedingt durch die Rückstrecke eben diesmal 12 Stunden dauerte, ich dazu kam, zwei Filme zu sehen und trotzdem noch ausreichend Schlaf in meinem gemütlichen Sessel mit Fußlehne fand. Und wieder fiel mir auch der Komfort und die Sauberkeit positiv auf.
Ankunft in Frankfurt
In Frankfurt landen wir absolut pünktlich. Wieder kam das gesamte Gepäck der Gruppe züging und unbeschädigt aufs Kofferband und konnte schnell abgeholt werden.
Fazit
Mein Flug gestaltete sich sehr enspannt und angenehm, was sicherlich auch dem extra Komfort der Premium Eco Klasse zuträglich war. Ganz besonders geschätzt habe ich die Sauberkeit an Bord und den unaufdringlichen, aber freundlichen Service der Crew. Für mich ist auch in Zukunft „Vietnam Airlines“ die erste Wahl bei Flügen in Richtung Asien. Preis, Leistung und Annehmlichkeiten stimmen einfach. Und was gibt es Schöneres als angenehm in den Urlaub zu reisen und auch entspannt wieder zurück zu kehren?
Insider-Tipp:
Wer auch Inlandsflüge in Vietnam plant, sollte diese direkt beim Langstreckenflug mitbuchen, denn dann bekommt man den Flug super günstig und darf auch auf der Strecke innerhalb des Landes 30kg Aufgabegepäck mitnehmen. Ansonsten sind es nur 20kg die als Freigepäckgrenze gelten.
Ich habe diesen Flug im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit als Fam-Trip gemacht. Hierzu fliegen Touristiker in Zielgebiete und inspizieren Hotels oder Resorts, besichtigen Sehenswürdigkeiten, testen Ausflüge und Restaurantangebote.
Meine Fotos sind zum Teil auf Inlandsflügen entstranden, da es auf Grund von Beschränkungen am Frankfurter Flughafen bzw. Dunkelheit nicht anders möglich war zu fotografieren. Gerade die Außenaufnahmen sind daher Stimmungsmotive und bilden nicht den Dreamliner ab, sondern einen Airbus A321.
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