Sommerliche Temperaturen um die 30ig Grad haben wir hier eigentlich das ganze Jahr und bei über 90% Luftfeuchte, läßt es sich auch ordentlich schwitzen. Was Canaá dos Carajas nicht hat, ist ein Platz am Meer. Nicht mal ein Platz am See. Sehr schade. Denn gerade in Brasilien, wo es hitzig zugeht und man gerne Kurven zeigt, wünscht man sich einen Ort zum Abkühlen. Und ein wenig auch zum Schauen.
Aber, wenn man schon im „Paradies“ lebt, kann man eben nicht auch noch Me(h)er erwarten. Also haben wir uns aufgemacht etwas Neues für uns zu entdecken. Unsere wilde Fahrt führt uns nach Marabá, denn hier und das hatten wir gehört, soll es einen Strand geben! Kein Meer, aber einen Fluß, der zur Trockenzeit eine phatastische Insel frei gibt. Nach „nur“ 3h Fahrt mit allerhand Schlaglöchern hatten wir unser Ziel erreicht.
Allerdings erinnerte mich die Szenerie mit den kleinen Booten eher an asiatische Länder als an Brasilien.
Mit so einer kleinen Jolle sind wir von der Uferpromenade zur Insel übergesetzt.
Allein die Überfahrt war entzückend!Und was uns dort erwartet hat, war erst Recht der Knaller!
Strohütten, wehende Flaggen, einladende Hängematten und bunte Drachen. Dazu quirliges Familienleben, Badespaß und Beachlife pur!Kinder gehören in Brasilien einfach dazu. Und weil das Wasser so angenehm warm ist, packt man auch gleich Tisch & Stühle mit in den Fluß.Macht ja Sinn! Genauso wie die Kühlbox, damit man das Leben so richtig genießen kann.
Und auch so läßt es sich wunderbar aushalten!Verpflegung gibt es selbstverständlich direkt am Strand. Frisches Obst wird sogar bis an den Tisch im Fluß gebracht. Dieser Händler verkauft Käsespieße, die er im eigens dafür entwickelten Grill heiß macht. Clever!Auf Naschereien muß hier auch Niemand verzichten.
Als wir uns nach Essensständen erkundigen, werden wir direkt von einer brasilianischen Familie adoptiert! Kind auf den Schoß, Bier auf den Tisch und Essen wird uns auch angeboten. So herzig. „Eigentlich ist das hier für unsere Familie, aber hey, dann seit ihr jetzt Familie.“ Ich glaube man ist stolz „alemão“ Gäste zu haben. Jeder will ein Bild mit uns und wir genießen den „kulturellen“ Austausch, auch wenn wir nur ein paar Brocken portugiesisch auf Lager haben.Der Strand ist bevölkert von Händlern, egal ob man bunte Armbändchen will, oder….…ein neues Spielzeug.Oder zwei, drei…
Super funktioniert hier auch Drachensteigen lassen! Daran haben brasilianische Kinder überhaupt sehr viel Freude. Das beobachte ich auch in Canaá sehr häufig.
Na und laute Musik, darf natürlich auch nich fehlen. Wie „gewöhnt“ sie daran sind, sieht man hier. Man kann auch vor den größten Beat-Wummern noch friedlich schlafen.Aber in der Hauptsache geht es natürlich um´s Badevergügen.Ok, das war gelogen! Wir sind ja in Brasilien, da geht es natürlich auch um Körperkult;) Ja, das ist ein Bikini. Der wohl knappeste, den ich je gesehen habe. Aber hey, die Frau hat Ausstrahlung und Selbstbewußtsein und das macht sexy!
Das vergessen nur die Meisten. Hätte sie einen schwarzen Badeanzug an, wäre sie nie Jemandem aufgefallen. So aber, war sie der Hingucker schlechthin und ich bin mir sehr sicher, dass der ein oder andere Herr Gefallen gefunden hat.
Und so genießt eben jeder auf seine Weise!Für die Sicherheit ist natürlich auch gesorgt. Baywatch ist watching you! Und auch wenn ihr euch jetzt Sorgen macht, dass der Rettungsschwimmer wegen mir abgelenkt war und das Mädchen grad nebendran ertrinkt…. keine Sorge… er hatte zu jeder Zeit alles unter Kontrolle!
Wie überall auf der Welt, liebt auch der Brasilianer Selfies. Und für diese Verliebtheit gibt es kein besseres Tool als einen Selfie-Stick.Immer und überall ist grad jemand beschäftigt sich in Pose zu setzen.Sogar beim Knutschen! Aus der Ferne betrachtet dachte ich zunächst sie zeigt einem Anderen den Finger. Bis ich mal rangezoomt habe!
Zum Sonnenuntergang hatten wir die Insel mit dem Boot wieder verlassen und sind zur Uferpromenade zurück gekehrt.An der sich jetzt alle zu treffen schienen…
… um die letzten Sonnenstrahlen zu erhaschen und das warme Licht zu genießen. Für uns war der Tag definitiv ein Highlight. Und als Fazit läßt sich ganz klar sagen:
Wer braucht da noch ein Meer, wenn er einen solchen Stadtstrand haben kann?
So ein Fluß ist eine echte Alternative! Also dann:
#get up & rock
PS: Hier noch was zum Lachen für Euch!
Marabá liegt im nördlichen Teil Brasiliens und ist die viertgrößte Stadt in der Region Pará. Sie liegt rund 500 km südlich von Belém und hat rund 230.000 Einwohner. Marabá befindet sich am Ufer des Rio Tocantins bei der Einmündung des Rio Itacaiúnas und ist auch per Flugzeug erreichbar. Die Stadt ist sicherlich keine touristische Perle. Wer trotzdem hier landet, sollte sich diesen Stadtstrand jedoch nicht entgehen lassen. Am Bootsanleger besteht die Möglichkeit sein Fahrzeug auf einem bewachten Parkplatz abzustellen. Die Bootsfahrt hat uns rund 6 Real pro Strecke und Person gekostet. Das sind umgerechnet etwa 2 EUR. Auf der „Insel“ gibt es Essensstände und an der Promenade Restaurants. Taxis waren nicht so leicht zu finden, man sollte sich vorab die Rufnummer notieren, wenn man diesen Service nutzen will. Wir haben uns sehr sicher, wohl und willkommen gefühlt.