Honduras am Rande der Geschichte – das neue Copán Ruinas
Das große, antike Copán hat Geschichte geschrieben, von dem seine Ruinen bis heute erzählen, doch was ist von dem Spirit der Maya im neuen Copán Ruinas noch zu spüren? Welche Spuren der Historie findet man und lohnt es sich neben den Artefakten auch die neue Stadt zu besuchen?Große geschichtsträchtige Orte haben oft das Problem, das sie der Neuzeit nicht gerecht werden und nie aus dem Schatten der Historie hinaustreten, um ihre eigene Identität zu entfalten. Ganz anders scheint mir das in Copán Ruinas. Der Ort, der sich in direkter Nachbarschaft zum gleichnamigen archäologischem Stätte befindet bezaubert und verführt. Anders als die historische Ausgrabungsstätte ist hier alles bunt und lebendig. Seine Plätze sind voller stolzer Menschen, in seinen Straßen spielen die Kinder, auf seinen Gehwegen herrscht angeregtes Markttreiben.Wir sind nach Honduras gereist um ein Land zu entdecken, welches neben Karibikflair und Palmenplantagen noch so viel mehr zu bieten hat und dazu gehört auch Copán Ruinas. Die Maya-Stätte die als Zentrum der Hochkultur im Klassischen Zeitalter galt.Heute liegt ihre versteinerte Geschichte vor den Toren der neuen Stadt und zieht tausende Interessierte in seinen Bann. Stelen der sagenhaften Herrscher, Steintreppen mit Inschriften, Pyramiden mit Treppen in den Himmel. Ja, diese Ruinen versprühen den Geist und den Mythos der sie umgibt und jeder der diesen Platz durchwandelt hat, wird für immer gefesselt sein.Doch genauso bin ich fasziniert als ich durch die Gassen der neuen Stadt laufe. Das Stadtzentrum ist klein und alles liegt nah und in Laufdistanz zueinander: Bars, Unterkünfte, Restaurants udn Souvenirshops. Auf der gepflasterte Straße herrscht angeregtes Treiben, Marktfrauen bieten ihre Waren feil, Hunde tollen umher und Kinder spielen verstecken hinter den Hausmauern.Die bunten Quartiere wirken einladend mit ihren fröhlichen Farben, offenstehenden Hoftoren und grünen Gärten. Es macht Spaß von Haus zu Haus zu laufen in der Erwartung einer neuen kleinen Besonderheit. Kein Bau gleicht hier dem Anderen, alles ist individuell und liebevoll gestaltet.Kleine Restaurants laden zum Verweilen und selbst den Laden mit den typischen touristischen Andenken schreckt mich nicht ab. Bunte Püppchen, welche die Frauen des Landes verkörpern, Tonschalen die von der Handwerkskunst ihrer Erschaffer zeugen und bunte Stoffe die so typisch sind für Latain-Amerika. Alles findet sich hier und bezaubert.Doch die Seele der Stadt sind in erster Linie ihre Menschen. Man findet sie überall, denn das Leben spielt sich wie allerorts in Zentralamerika auf den Straßen ab. In jedem noch so kleinen Ort befindet sich in der Mitte der öffentliche Platz mit Kirche.Hier starten die Menschen mit einem Kaffe in den Tag, treffen sie ihre Bekannten zu anregenden Gesprächen, spielen Kinder miteinander Ball, ruht man sich in der Mittagspause aus oder ißt von den Leckereien die hier feil geboten werden.Ich frage mich, wo es bei uns noch solche Plätze gibt? Marktplätze als wichtigster sozialer Treffpunkt, zum Austausch und Miteinander? In unserer Welt haben sie den Ruf Pennern zum Schnorren und trinken zu dienen. Hier ist es so ganz anders und ich erlebe ein fröhliches Treiben und kollektives Erleben.Natürlich findet man in der Stadt auch Teile der Geschichte und Artefakte wieder. Hier ist man stolz auf seine große Historie, die immer noch so viele Menschen anlockt und die Stadt am Leben erhält. Gäste bringen Geld, sei es in den Unterkünften, beim Straßenhandel, in Restaurants oder beim Transportwesen.Niemand braucht sich hier zu fürchten im verschrienen Honduras zu sein und Opfer von Überfällen zu werden. Es herrscht eine angenehme Willkommenskultur. Copán gilt als die freundlichste Stadt des Landes.Der Gast wird herzlich aufgenommen, interessiert beäugt und wohlgesonnen behandelt. Auch geht es hier nicht aufdringlich zu wie an anderen touristischen Plätzen. Die Menschen sind herzlich, offen und neugierig auf die Reisenden aus aller Welt.Die Ruinen sind ohne Frage die Hauptattraktion doch auch für die Stadt und ihr Umland kann man sich viel Zeit nehmen. Wunderschöne Landschaften locken zu Ausflügen in die Natur und zu ihren Lebewesen.Mann kann die Macaw Mountains mit ihrem Vogelpark besuchen, sich auf der Finca El Cisne über Kaffeanbau informieren, in heißen Quellen baden, auf dem Rücken von Pferden am Fluß entlang reiten, unter Wasserfällen in der Wildnis duschen oder sich dem Thrill einer Canopytour hingeben.Auch die Sprache kann in Copán studiert werden, aber in erster Linie lernt man hier, sich zu entschleunigen. Denn Hektik ist dieser Stadt ein Fremdwort und das überträgt sich auch auf seine Besucher!Ich hatte einen wunderbaren Tag in Copán und für mich war diese Gemeinde die Schönste auf der ganzen Reise. Ich habe die Menschen ins Herz geschlossen und träume mich gerne zurück in die malerischen Gassen und in die kleinen Cafés.Wirklich jedem Reisenden sei ans Herz gelegt, sich neben der Ruinenstadt auch Zeit für das neue Copán zu nehmen und Honduras von seiner liebenswerten Seite kennen zu lernen.Copán Ruinas ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes und daher sehr gut beschildert und auch sehr gut ans Busnetzt angeschlossen, auch wenn man Guatemala über die Grenze kommt.Distanzen:
- San Pedro Sula (Zweit größte Stadt des Landes mit Flughafen) 180 km
- Tegucigalpa (Hauptstadt mit Flughafen) 408 km
- La Ceiba (Tor zu den Bay Islands mit Regionalflughafen) 383 km
- El Florido (Guatemalische Grenze) 12 km
Was es sonst noch alles zu erleben oder zu entdecken gibt rund um Copán erfährst Du im LINK.