Tachila Nature Reserve – ein Lichtblick für Francistown
Francistown ist sicherlich kein lohnendes Reiseziel für Botswana-Urlauber, besonders im Vergleich mit dem Luxusreservaten rund um Maun. Dennoch führt es viele Reisende in die Stadt, denn sie liegt an einer der Hauptverkehrsstraßen im Land und ist Grenzstadt zu Simbabwe. Wenn man von den beliebten Urlaubszielen kommend nach Südafrika weiter reisen möchte und nicht durch die Kalahari fährt, dann führt einen der Weg unweigerlich durch diese Stadt. Francistown ist also hervorragend für einen Over-Night-Stop geeignet. Es gibt Tankstellen, Supermärkte mit gut gefüllten Regalen und natürlich auch ein paar empfehlenswerte Hotels. Die Stadt ist außerdem gut über einen eigenen Flughafen zu erreichen. Verbindungen nach gibt es nach Südafrika, Großbritannien, Kenia, Sambia, Simbabwe und innerhalb des Landes (Stand 08.2015) Von Seiten der Stadt ist man bemüht, den Touristen mehr zu bieten. Aus diesem Grund wurde das Tachila NR gegründet. Hier arbeitet man am Aufbau einer touristischen Attraktion für die ganze Region. Ich habe Tachila zuletzt im Jahr 2012 besucht und hatte die Gelegenheit einen Buschwalk durch das Gelände zu machen. Nicht ganz ungefährlich, aber sehr spannend!Ungefährlich, weil es noch keine Trampelpfade gab und wir uns durch das meterhohe Gras geschlagen haben. Bei über 100 verschiedenen und zu 90% hoch giftigen Tieren, ein echter Thrill. Denn das Gegengift, so erklärte man es mir seinerzeit, gäbe es nur in Krankenhäusern in Johannesburg. Ich bezweifle bis heute, dass man es nach einem Biss, noch so weit geschafft hätte. Aber das nur am Rande. Man kann ja die sichere Art der Safari wählen und eine Jeeptour buchen. Was mir natürlich viel zu unaufregend war.Ich war also zu Fuß unterwegs. Immer direkt hinter meinem Guide. Mit einem Stock bewaffnet lief er voran durchs meterhohe Gras. Vor jedem Schritt wurde das Grün abgeklopft, um mögliche Schlangen zu vertreiben. Stichwort schwarze & grüne Mamba! Manche Tiere können sich bis zu 3 m hoch aufrichten und sind auch durchaus angriffslustig. Wir wateten also mehr als vorsichtig durch das Gelände und durch ausgetrocknete Flussbetten. Mein Guide laß Fährten und wir folgten den Spuren der Tiere.Zu meiner Zeit gab es nur ein paar Springböcke & Zebras zu beobachten. Der Kauf von Giraffen war angedacht. Nur wenige internationale Touristen hatten sich bisher hierher verirrt. Trotzdem erfreut sich der Park schon an großer Beliebtheit bei Besuchern aus der Region. Ausflügler aus der Umgebung, Schulklassen und Incentives lockt er mit vielen Informationen über die heimische Flora und Fauna.Beinahe wäre ich in dieses imposante Spinnennetz gelaufen.Und diese Raupen „Mopane-Wurm“genannt, gelten in Botswana und Namibia als Delikatesse:Oder wie wäre es damit?Finanziert wird das Projekt durch großzügige Spenden der lokalen Wirtschaft und von Hoteliers. So wurde peu a peu das Land gekauft, Zäune gesetzt und das erste Großwild eingekauft. Ja, man kauft die Tiere, da sie in der Umgebung nicht mehr natürlich vorkommen. Das ist üblich in vielen Naturreservaten in Afrika. Es gibt ein gepflegtes Reptilium mit beeindruckenden Schlangen und Echsen.Außerdem sanitäre Anlagen, Spielplätze und Veranstaltungsräumlichkeiten.Wer in der Stadt stoppt, sollte dem Park eine Chance geben. Auch, weil man damit natürlich den heimischen Tourismus und damit auch die Bevölkerung unterstützt.Ich habe den „Thrill“ des Bushwalks sehr genossen, unheimlich viel über die Tiere und Pläne des Reservats erfahren und ich habe es geliebt direkt in der Wildnis unterwegs zu sein. Aus diesen Gründen kann ich Tachila NR mit guten Gewissens weiter empfehlen.