Urlaub mit Hund – Reise-Tipps für Zug, Auto & Flugzeug
Ein Hund ist für viele ein Familienmitglied und so darf er natürlich auch in der schönsten Zeit des Jahres nicht fehlen. Doch damit das Tier den Urlaub nicht als Strapaze empfindet, gilt es Einiges zu beachten und eine gute Planung kann dabei helfen.
Freifliegendes Tier – Hundsmäßig daneben:
Winselnd und zitternd sitzt die kleine Hündin „Jackie“ auf der Rückbank im Auto und stirbt tausend Tode wenn das Fahrzeug in Bewegung ist. Bei jedem Bremsvorgang landet sie unsanft im Fußraum und kämpft sich anschließend mühevoll zurück auf den Sitz. Als dann auch noch die Verkehrspolizisten auf dem Rastplatz bemerken, dass das Tier alleine bei 30 Grad im Auto zurückgelassen wurde ist Schluss mit lustig. Nachdem der Halter nicht auffindbar ist, wird die Scheibe eingeschlagen, Jackie in die Obhut von Tierschützern gegeben und dem Halter ein saftiges Bußgeld auferlegt. Zu Recht!
Cleveres Herrchen – Glücklicher Wauwau:
Viele Halter sind sich überhaupt nicht bewusst, dass es Dinge gibt, die sie beachten müssen, wenn sie mit ihrem vierbeinigen Liebling in die Ferien starten. Dabei geht es in erster Linie um die Sicherheit des Tieres, die an gesetzliche Regelungen geknüpft ist. Halter sollten sich vor ihrer Urlaubsbuchung schon überlegen, was sie ihrem Tier zumuten können und wie der Hund ordnungsgemäß transportiert werden kann.
Bahnreise mit Hund – es kann so einfach sein:
Zwar müssen Hunde bei einer Reise mit der Bahn einen Maulkorb tragen, aber dies gilt zu beider Seiten Sicherheit und sollte positiv bewertet werden. Bei der Bahn gilt ein Tier bis zur Größe einer Hauskatze als Gepäckstück und darf in der Regel gratis mitreisen. Vorrausgesetzt der Hund gilt als ungefährlich und wird in einer geschlossenen, wasserdichten Transportbox mitgeführt. Anders verhält es sich bei größeren Tieren, die nicht im Transportbehälter und als Handgepäck transportiert werden können. Hier muss der halbe Fahrpreis kalkuliert werden. Bei speziellen Preisangeboten und Nachtzügen gibt es Ausnahmeregelungen zum Transport von Tieren. Hier informiert man sich am besten direkt bei der Bahn. Dies empfiehlt sich auch, wenn eine Grenze passiert wird. Denn die Auflagen für Tiere können bei der Bahngesellschaft des Ziellandes schon wieder ganz anders sein.
Der Vierbeiner im Auto – Tierisch beachtenswert:
Schwieriger wird es im Straßenverkehr. Hier gibt es ganz klare Regeln zum Transport von Tieren. Wer sich daran nicht hält, kann bis mit bis zu drei Punkten und einem Bußgeld bis 50 EUR bestraft werden. Wer also mit Hund zum Urlaubsdomizil fährt, dem muss klar sein, das sein Tier nicht im Auto rumklettern darf. Kleinere Vierbeiner reisen am besten in einer geeigneten Transportbox, die auf dem Beifahrer- oder Rücksitz sicher befestigt werden muss. Für größere Tiere gibt es spezielle Hundesicherheitsgurte, die sich gerade auf langen Fahrten bewährt haben. Bei Kombis und Vans empfiehlt sich ein solides Trenngitter oder Sicherheitsnetz zur Abtrennung zwischen Fahrerbereich und Ladefläche. Bei Pickups mit separatem Laderaum ist zudem auf ein geöffnetes Fenster zu achten. Dieses sollte in eigenem Interesse so gesichert sein, dass der Hund es nicht aufschieben und aus dem Fahrzeug springen kann.
Wie Du mir – So ich Tier:
Dem Tier zuliebe sollte auf Autofahrten bei großer Hitze verzichtet werden. Hier ist zu überlegen, ob man nicht besser nachts oder in den frühen Morgenstunden fährst. Selbstverständlich ist auf langen Fahrten besonders auf Frischluft, regelmäßige Pausen, ausreichend Flüssigkeit und Ausgang zu achten. Ist ja für uns Menschen auch nicht anders!
Stillstand ist der Tod – Der Hund kommt mit:
Es sollte vermieden werden, dass das Tier alleine im Auto zurückbleibt. Ganz besonders gilt das an warmen Tagen, denn hier wird das Fahrzeug für ihren Hund innerhalb von Minuten zur Todesfalle. In kürzester Zeit kann sich ein Auto auf über 70° Celsius Innentemperatur aufheizen, was sich auch mit einem leicht geöffneten Fenster nicht regulieren lässt. Hunde haben nur wenige Schweißdrüsen und versuchen ihre Körpertemperatur durch Hecheln zu regulieren. Was sie unter solchen extremen Bedingungen im Wagen nicht mehr schaffen. Sie erleiden irreparable Organschäden oder sogar einen Herzstillstand. Selbst Tiere die Rettung aus einer solchen Situation erfahren haben, sind später qualvoll an den Folgen der Hitze gestorben. Diese Gefahr droht bereits bei „nur“ 20 Grad Außentemperatur!
Up in the Air – Mit Pfiffi im Flieger:
Wird das Urlaubsziel mit dem Flugzeug angesteuert steht dem Tier so richtig Stress bevor. Gänzlich fremde Geräusche, der Druck der Höhe und zum Teil auch noch die Kälte des Frachtraums. Nur kleine Hunde dürfen bei Airlines in einer geeigneten Transportbox im Handgepäck transportiert werden. In der Regel gilt dies bis zu einem Gewicht des Tieres von bis zu 5 kg – in Abhängigkeit mit den Regularien der Fluggesellschaft. Große Hunde müssen als Übergepäck im Frachtraum fliegen. Hier gilt es vorab mit der Airline die genauen Bedingungen für den Transport abzuklären und sicherzustellen, dass es das Tier warm genug hat.
Bitte recht freundlich – Der Ausweis für den Hund:
Ganz wichtig und verpflichtend für alle Reiseziele auch innerhalb der Europäischen Union ist der EU-Heimtierausweis. In diesem Dokument muss der gültige Impfschutz gegen Tollwut vom Tierarzt dokumentiert sein. Mit Ausstellung des Passes wird dem Hund ein Mikrochip als Erkennungsmerkmal implantiert. Auch ist es sinnvoll sich vor Reiseantritt beraten zu lassen, welche eventuellen Krankheitsrisiken es für den Hund im Zielort gibt. Ein Tierarzt kann zudem über etwaige Einfuhr- und Quarantänevorschriften informieren und wertvolle Tipps für eine zweckmäßige Hunde-Reiseapotheke geben.
Kuscheldecke & Co. – Zufriedenheit zahlt sich aus:
Neben all diesen wichtigen und notwendigen Kriterien, gilt es natürlich auch das Wohl des Hundes im Auge zu behalten. Tiere die zu Panik neigen sollten an den Transport in den Urlaub gewöhnt werden. Dazu gehört, dass ihnen die Reisebox nicht unbekannt ist, dass sie ans Autofahren gewöhnt werden oder auch schon mal auf kurzen Bahnstrecken mitgenommen werden.
Ein Tier mit Angst lässt sich, am besten durch Dinge beruhigen die es von daheim schon kennt. Das kann seine Decke, sein Kuschelkissen oder sogar das Hundebett sein, was man mit in die Transportbox legt.
Lässt sich der Hund immer noch nicht beruhigen, kann über die Zugabe von homöopathischen Tropfen nachgedacht werden. Speziell ausgebildete Tierärzte können hier weiterhelfen.
Grenzgänger – Mit Hund ins Ausland
Alle wichtigen Informationen, was man vor Reisen mit Hund ins Ausland beachten muss und ob vielleicht der Hund gar nicht mitdarf, erfährst du im LINK.
Feedback & Tipps
Ich hoffe, all meine Tipps helfen, dass Herrchen und Frauchen sowie das Tier entspannt im Urlaub ankommen und eine unbeschwerte Zeit genießen können. Gerne freue ich mich über dein Feedback zu diesem Artikel oder auch Tipps die du noch hast, um anderen Hundehaltern zu helfen. Nutze dazu einfach das Kommentarfeld und lass mir deine Nachricht da. Dankeschön!
Das Bildmaterial hat mir freundlicherweise Rona Neff von Glücksmomente Fotografie zur Verfügung gestellt. Wer sich für ihre Arbeit interessiert wird über ihre Website, ihren Facebook-Account oder über ihr Instagramprofil fündig.