Kapstadt für Naturliebhaber: Ein perfekter Tag am Kap der Guten Hoffnung
Ein Tag in Kapstadt & Umgebung ist kostbar, denn es gibt so viel zu entdecken. Typische Ausflüge ans Kap der Guten Hoffnung sind daher meist auf 2h ausgelegt und danach hat man das Gefühl alles “Offensichtliche” entdeckt zu haben.
Man stoppt kurz bei Baboons & Straußen, reiht sich mit Heerscharen von Touristen am Kap der Guten Hoffnung Schild für ein Foto ein, fährt mit der Seilbahn rauf zum Leuchtturm & genießt die sagenhafte Aussicht.Dann noch schnell einen Snack und auf der to-do-liste ist alles abgehakt, was sich der Kap-Neuling so erträumt hat. Doch das Cape Point hat so viel mehr zu bieten, als nur das Foto am Schild und die Aussicht über die False Bay.
Ich liebe diesen Flecken Erde und möchte Euch zeigen warum!Cape Point ist Teil des Table Mountain NP. Er beherbergt eine einzigarte Fynbos-Flora, die es nur hier am Kap gibt und die deshalb so schützenswert ist. Auch leben im Park bedeutend mehr Tiere, als die, die einem auf der typischen Touristenrouten begegnen werden. Aber nur wer achtsam ist und auch die Nebenstraßen befährt, wird diesen auch begegnen.
Wußtest du, dass man am Kap auch schwimmen oder surfen gehen kannt? Auch das ist nicht ganz offensichtlich, denn rund ums Kap der Guten Hoffnung Schild ist der Atlantik wild und ungestüm. Der Wind peitscht riesige Wellen ans Meer, die mit voller Wucht die Felsen treffen und nur die ganz hartgesottenen trotzen der Kraft der Natur und schwimmen hier. Anders die Surfer, sie lieben die Westseite, das ruppige Meer und die tosenden Wellen.Schwimmern sei hier eher die Ostseite empfohlen. Biegt man auf einer der Nebenstraßen in Richtung False Bay ab bietet sich ein ganz anderes Bild. Die sanfte Seite des Kaps. Die windgeschütztere Flanke hat einladende Strände, eine malerische Landschaft mit hundert Jahre alten Bäumen und eben diesen atemberaubenden Blick über die Bucht. Neben einem Meerwasserpool gibt es sanitäre Anlagen, Grillplätze und grüne Wiesen, auf denen man herrlich Verweilen kann.
Und so sieht er aus ein perfekter Tag am Kap!
Ich starte früh und bin die Erste, sobald sich die Schranke zum Park hebt. Ich steuere zunächst in Richtung Leuchtturm. Mit der Flying Dutchmann, einer mit Seilwinde betriebenen Bergbahn, geht es hinauf in Richtung neuem Leuchtturm.
Doch der ist nicht mein eigentliches Ziel. Ich biege in Richtung Ostseite auf einen schmalen Pfad ab und laufe in Richtung altem Leuchtturm.
Für Massentourismus ist der Weg nicht ausgelegt, mir aber bietet er Ruhe, Weitsicht und einen viel besseren Blick auf die eigentliche Spitze des Kaps mit seinem alten Leuchtturm.Weiter geht’s. Natürlich zieht es mich auch an die Westseite und wie immer möchte ich auch ein Bild vom Kap der Guten Hoffnung Schild. Mein Trick dabei ist, ich bin auf das kleinere Schild am Weg ausgewichen. Da stehen keine Touristen an und ich hab trotzdem mein Erinnerungsschnappschuss.
Jetzt wird’s sportlich. Ich erklimme die Felsen, die mir einen Panoramablick übers Kap verschaffen sollen.Und sehe mich im nächsten Moment Scharen von putzigen Dassis gegenüber. Diese hinreißenden Tierchen erinnern an Murmeltiere in den Alpen. Und ich könnte Stunden damit verbringen, sie zu beobachten.Doch mich zieht es weiter. Ich klettere auf Felsvorsprüngen herum, baue Steinskulpturen, stehe im Wind am Meer und breite die Arme aus. Einen besseren Weg, als hier die Kraft der Natur wahr zu nehmen, kenne ich nicht. Augen schließen und man hat das Gefühl man könnte vom Winde getragen in die Lüfte steigen. Nicht umsonst nennt man es auch Kap der Winde.Jetzt aber auf zum Diaz-Beach! Auf dem Holzpfad bleibe ich staunend stehen: Da ist es wieder, dieses Wahnsinnspanorma, was diesem Strand zu Weltruf verholfen hat. Türkisblaues Meer, schäumende Wellen, weißer Sand und alles wunderbar eingerahmt in schroffe Felsen.Wie ich diesen Anblick liebe. Und auch wenn ich Treppensteigen wirklich als Tortour empfinde, Diaz Beach ist die Mühe wert. Ab jetzt wird die Sonne genossen, das Shirt abgelegt und den Wellen gelauscht. Die Seele schwingt im Wind, während Seevögel über mir Kreisen.Den Nachmittag verbringe ich am Meerwasserpool auf der Ostseite. Seitdem ich im offenen Meer einen „kleinen“ 1.20 Meter großen Riffhai neben mir hatte, erscheint mir der sichere Pool verlockender, als der Strand daneben. Die Abkühlung tut unheimlich gut und nach all der sportlichen Aktivität wird jetzt gebraait (gegrillt auf südafrikanisch).Mich zieht es wieder auf die einsamen Straßen der Westseite. Aber viel weiter in Richtung Ausgang. Die Sonne geht bald unter, es ist kühler geworden und damit hat man beste Chancen Zebras, Spingböcke oder Elands beim Grasen zu beobachen. Doch zunächst laufen mir eine Menge Schildkröten über den Weg, die es zu umfahren gilt.An einer der Wiesen halte ich an und werde fündig. Völlig entspannt grasen da Gemsböcke und lassen sich auch durch mich und meine Kamera nicht beirren.Ich verweile bevor es mich ein letztes Mal ans Meer zieht. Auf einer der Aussichtsplattformen schaue ich sehnsüchtig wie die Sonnenstrahlen das Wasser berühren, ich sinniere über die Unendlichkeit des Ozeans und danke für diesen wunderbaren Tag am Kap. Allgemeine Hinweise:
Am Diaz Beach, sowie am Cape-of-good-Hope-Schild gibt es keinerlei Verpflegung, Getränke oder sanitäre Einrichtungen. Hier muss zur Not der Weg auf den Gipfel des Cape Points in Kauf genommen werden. Achtet bitte auch darauf, Euren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen, damit der Strand auch so schön bleibt.Sicherheit:
Für Kapstadt Neulinge, die sich Sorgen um Ihre Sicherheit machen, hier meine persönliche Einschätzung: Da der Park Eintritt kostet, weit ab von Townships ist und zumeist von Touristen bevölkert wird, würde ich ihn als sicher bezeichnen. Natürlich kann es überall Taschendiebe geben. Man sollte außerdem keine Wertsachen sichtbar rum tragen und einfach achtsam sein. Ich war oft alleine und auch mit teurer Kamera da und hab mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt.Aktuelle Öffnungzeiten und Eintrittspreise findet Ihr auf der offiziellen Table Mountain National Park Seite.
Mein Video im Rahmen einer Bewerbung bei Jack Wolfskin, wurde größtenteils am Cape Point gedreht & ist eine schöne Inspiration:
Wer weitergehende Fragen hat oder sich für mein Bildmaterial interessiert, nutzt bitte die Mailadresse zur Kontaktaufnahme: info〈at〉couchabenteurer.deViele Dank für´s Vorbeischauen und ich hoffe du nimmst dir bei deinem Kapstadtbesucht etwas Zeit für´s Kap und entdeckst hier diese wunderbare Natur!
In diesem Sinne:
#get up & discover!