Mietwagen in Brasilien – Absichern gegen Schlaglöcher, Anarchie & Ego
Wer in Brasilien einen Trip mit den Leihwagen plant, der sollte in erster Linie verstehen, wie der Verkehr in diesem Land läuft, sich darauf einstellen und sich entsprechend versichern. Brasilien – das sind nicht nur Städte wie Rio oder Sao Paulo sondern in erster Linie ein riesiges Land mit einer Infrastruktur die mit Deutschland nicht vergleichbar ist. Welche Regeln es hier gibt und was du unbedingt beachten mußt, erfährst du hier:Um es mit anderen Worten zu sagen, herrscht in den meisten Teilen des Landes reine Anarchie auf der Straße. Es wird rechts und links überholt, in Einbahnstraßen abgebogen, im Gegenverkehr gefahren, gerast und keinerlei Rücksicht genommen. Auch werden Geschwindigkeitsbeschränkungen konsequent überschritten und Verkehrszeichen ignoriert.Die größte Gefahr ist das Ego des Fahrers. Selbstüberschätzung in Kurven, Motorräder die nur auf der Hinterachse gefahren werden und rücksichtslose Drängelei machen den Verkehr in Brasilien so speziell. Hier gilt immer noch: Der Stärkere gewinnt und die Vorfahrt hat.Die Polizei hat zumeist andere Sorgen als schnell Verkehrsdelikte aufzunehmen und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade in ländlichen Teilen das Ego des Fahrers über den Fahrstsil bestimmt. Und mit dem legt man sich dann besser auch nicht an.Wer sich in Brasilien einen Wagen ausleiht muss sich in erster Linie darüber klar sein, ob er mit dem für unsere Verhältnisse chaotischen Fahrstil der Brasilianer klar kommt. Auch sollte einem bewußt sein, dass bei derart egogesteuertem Verkehr auch keine Rücksicht auf Unfälle genommen wird. Kommt es zum Crash wird oft nicht einmal angehalten zur Schadensaufnahme. Es ist „normal“ den Unfallort zu verlassen, um nicht für die Reparaturen aufkommen zu müssen.Auch Tiere auf der Fahrbahn sind keine Seltenheit. Zu den ausgedehnten Weidelandschaften gehören auch Pferde und Kühe und nicht all zu selten findet man diese Tiere auch auf der Fahrbahn. Einen Crash mit einem derart kräftigen Tier und mit einigermaßen Geschwindigkeit überlebt man nur mit Glück. Das Fahrzeug ist dann sicherlich schrottreif. Tierunfälle sind keine Seltenheit auch nicht in Städten! Man sollte sich unbedingt auf derartige Gefahren im Verkehr einstellen und absichern.Es gilt sich die Versicherungspolicen genau studieren um bei einem Crash mit Fahrerflucht oder Tierschaden auf der sicheren Seite zu sein.Ähnlich verhält es sich auch mit der Qualität der Straßen. Sie kann gut sein, aber gerade in strukturschwachen Gegenden sind oft riesige, kratergroße Schlaglöcher die Norm. Wer nicht rechtzeitig ausweichen kann riskiert Schäden am Fahrzeug und auch dafür wird man haftbar gemacht von der Mietwagenfirma. Wer hier eine zu geringe Eigenbeteiligung wählt, bleibt leicht auf den Kosten sitzen. Auch sind längst nicht alle Straßen geteert und Brücken sind oft nur eine marode Aneinanderreihung von Holzstämme. Hier braucht man schon Nerven beim Drüberfahren. Oft gibt es keine funktionierende oder gar keine Kanalisation zum Abfluß von Regenwasser. Entsprechend sammelt sich der das Wasser auf der Straße. Dabei besteht dann nicht nur Aquaplaninggefahr, sondern das Fahrzeug kann auch ganz „absaufen“. Wer sich unsicher ist, der steigt aus und begutachtet die Lage und wählt ggf. eine Umfahrung.Uns ist es schon passiert das wir so tief im Wasser standen, dass nur noch eine Hand Abstand bis zum Spiegel war, so hoch stand es! Und das mitten in einer Stadt.
Auch sollte man sich vor Fahrtantritt bei der Leihwagenfirma informieren, wie eine Schadensaufnahme erfolgen muss. Denn auch hier kann es sein, dass die Polizei kein großes Interesse an einer Unfallaufnahme hat, dies aber von der Mietwagenfirma gefordert ist. Rückfragen vor Fahrtantritt sind daher unerlässlich.Wer ohnehin ein schwaches Nervenkostüm im Verkehr hat, der sollte sich überlegen, ob er nicht gleich auf das gut funktionierende Busnetz ausweicht und einen der bequemen Überlandbusse wählt. Das erspart Stress, schont den Geldbeutel und das Nervekostüm.
Auch Tankstellen sind in ländlichen Gegenden nicht so einfach zu finden. Zudem sind Streiks nichts Ungewöhnliches und leere Tanks auch nichts. Entsprechend empfiehlt es sich einen Reservekanister dabei zu haben, wenn man nicht irgendwo ohne Sprit stranden will. Erfragt diesen direkt bei der Leihfirma bzw. kauft einen, wenn dies günstiger ist.Nach knapp 1 Jahr in Brasillien kann ich sagen, dass ich ein Fahrzeug hier immer sehr gut versichern würde. Wer ohnehin eine Dashcam hat, der sollte sie zur eigenen Sicherheit und als Beleg für den Versicherer auch hier im Verkehr nutzen. Ansonsten ist jederzeit und mit allem zu rechnen. Vielleicht habt ihr ja von meiner ersten Taxifahrt schon gelesen? Im LINK gehts zur Geschichte!
Oder schaut mal hier: