Namibia: Tipps für Astronomen & Fans von Nachtaufnahmen
Wenn in Afrika die Sonne untergeht nimmt ein ganz besonderes Schauspiel seinen Lauf, denn Afrikas Sternenhimmel wird sichtbar. Noch nach Jahren der Reise erzählen Urlauber begeistert von ihren nächtlichen Erlebnissen. Von überwältigender Schönheit und atemberaubender Klarheit wird berichtet. Der Himmel gibt den Blick auf Millionen von Sternen frei. Planeten ziehen ihre Bahnen und können ebenso beobachtet werden wie die ISS (International Space Station). Ihre genaue Position und Umlaufbahn kann man über Tafeln im Internet ermitteln. Hier sei die Website heavens-above.com empfohlen.300 Sonnentage in Namibia sind gleichzusetzen mit ebenso vielen sternenklaren Nächten. Durch die geringe Besiedlung ist Lichtverschmutzung wie sie in Deutschland eine ungetrübte Sternenbeobachtung schier unmöglich macht, hier kein Thema. Ebenso wenig wie die durchschnittliche Luftfeuchte von 16%.Das Kreuz des Südens ist das wohl bekannteste Wahrzeichen des südlichen Nachthimmels. Es diente Seefahrern und Enteckern als Navigations und Orientierungspunkt. Das Kreuz des Südens ist das kleinste von 88 Sternbilder und am Ende der Milchstraße zu finden. Sichtbar ist es von Februar bis September am Abendhimmel und in den restlichen Monaten nur am Morgenhimmel.10 Fixsterne gibt es und 8 davon sind auf der Südhalbkugel zu beobachten. Man erkennt sie daran, dass sie funkeln und wie der Name schon sagt, ihre Position nicht verändern.
Sirius ist der wohl bekannteste und hellste Stern am Firmament. Er ist weniger als 9 Lichtjahre von uns entfernt und taucht als Erster am Himmel auf. (Außer Venus überstrahlt ihn.)
Als besonders beeindruckend wird der Blick auf die Milchstraße beschrieben. Sie ist von April bis September am Abendhimmel zu beobachten.
Stier, Orion, und Sirius können von November bis April, Skorpion und Schütze von April bis Oktober am Nachthimmel ausfindig gemacht werden.Wer sich noch nie an Sternfotografie probiert hat, dem empfehle ich etwas Vorbereitung und Übung in heimischen Gefilden. Super Anleitungen, wie man einen Nachthimmel oder den Mond richtig fotografiert bekommt man auf YouTube. Auch empfiehlt es sich eine Stirnleuchte mitzunehmen. Der Aufbau des Stativs und die Kameraeinstellungen lassen sich so leichter bewerkstelligen.Die Location sollte tagsüber besichtigt und festgelegt werden. Eine Bergkette oder ein knorziger Baum sind ein wunderbarer Kontrast zum hellen Leuchten der Sterne. Auch ein von innen beleuchtetes Zelt wird sehr gerne genommen, um das Bild noch interessanter zu machen.Wer über Südafrika nach Namibia reist dem lege ich einen Besuch des SALT (South African Largest Telescop) nahe. Die Anlage beherbergt das größte Teleskop auf der Südhalbkugel und ist ein „MUSS“ für Astronomen und Hobbysternegucker. Wer in die Karoo nach Sutherland reist, sollte genügend Zeit für einen Zwischenstopp einplanen und vorab Sterneguckertouren planen. Für mich war es eine der beeindruckendsten Anlagen und ich bin bis heute froh, diesen extra Ausflug gemacht zu haben.Wer das Gewicht nicht scheut ist in jedem Fall gut beraten ein Teleskop mit auf die Reise zu nehmen. Optional kann man auch das eigene Objektiv zum Sternegucken umwandeln.
Wer Nachtaufnahmen plant ist gut beraten warme Kleidung selbst ins heiße Afrika mit zunehmen da es empfindlich kalt werden kann. Im südlichen Namibia sind Nachttemperaturen von um die 0° C keine Seltenheit. Festes Schuhwerk empfiehlt sich ebenso, da Skorpione im Sand nachts noch eher übersehen werden als tagsüber.