Warum ich als Reiseblogger die Bahn empfehle
Nein, nicht was du denkst, das ist kein gesponserter Artikel – ich werde nicht von der Bahn dafür bezahlt. Ich schreibe diese Zeilen, weil ich gemerkt habe, wie gut mir das Unterwegssein mit dem Zug tut und weil ich anderen Reisenden damit einen Gedankenanstoß geben möchte.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich gemeinschaftliches Reisen mit dem Zug schon vom Umweltgedanken her gut finde, möchte ich dir verraten, warum ich diese Art des Reisens vorziehe. Zumindest hier in Deutschland und Europa.
Mit Zügen ist es wie im Leben auch. Überall gibts mal Haltestellen & Verzögerungen – aber meistens läuft es
Ich bin gerne unterwegs, um neue Städte zu entdecken, meine Freunde überall im Land zu besuchen, auf Messen oder Veranstaltungen zu gehen oder weil mich mein nächstes Fotoprojekt umherbringt. Doch seit ich Ostern 2014 den wohl längsten Stau meines Lebens hinter mich gebracht habe, ist mir die Lust auf Autofahren und deutsche Autobahnen gründlich vergangen. Für eine Strecke für die ich normal 5-6 Stunden unterwegs bin, brauchte ich dank Blechkolonne geschlagene 14 Stunden.
Lebenszeit, die ich viel lieber sinnvoll genutzt hätte. Zum Beispiel um mal wieder einem Hörbuch zu lauschen, alte Freunde anzurufen, an meinem Buch weiterzuschreiben oder ein Reisemagazin durchzublättern. So aber klammerte ich mich an das doofe Lenkrad, drückte abwechselnd Kupplung und Gas und tuckerte langsam die 600 km nach Hause. Völlig genervt, mit Rückenweh und ohne jegliche Erholung ging mein Wochenende also zu Ende. Als ich kurz nach diesem Erlebnis geschäftlich nach Dresden musste, beschloss ich, diese Strecke mit dem Zug zu fahren.
Mein Bahn-Erlebnis:
Und das war ein rundum perfektes Erlebnis! Die Bahn war pünktlich, ich hatte einen komfortablen Erste-Klasse-Sitzplatz mit Tisch zum Arbeiten und der Kaffe wurde mir auch noch am Platz gereicht. Die Stunden bis ans Ziel verbrachte ich abwechselnd mit meinem eReader, mit netten Plauschs oder ich schrieb Blogartikel. Die Zeit verging wie im Flug und wir erreichten das Ziel exakt zu der angegebenen Uhrzeit.
Und selbst eine Verzögerung von 30 min hätte mir nichts ausgemacht. Im Auto kommt man ja auch nie zu der vom Navi errechneten Zeit an. Außerdem war ich erstaunt, wie frisch und entspannt ich noch war. Keine der autofahrtypischen Nebenwirkungen, wie genervt oder verspannt sein lastete mir an. Vielleicht auch, weil ich zwischendrin mal die Augen zumachen konnte und meinen Kaffee in Ruhe genossen habe?
Fortan nutzte ich öfter die Bahn und inzwischen kenne ich mich auch ganz gut aus, wenn es um Sparpreise, regionale Vergünstigungen oder Sondertickets geht. Gerade war ich für 33 EUR in der Kulturhauptstadt Breslau in Polen. Das hätte ich mit Sprit und Parkplatzgebühren nie so günstig hinbekommen und auch das „Zug zum Flug“- Ticket nutze ich sehr gerne. Anstatt das Auto auf einem dunklen Parkplatz über Wochen in Ungewissheit zu wissen, steht es daheim sicher und aufgeräumt in der Garage, wenn ich in den Urlaub fliege.
Für mich als Reiseblogger hat sich die Bahn inzwischen durchgesetzt. Einfach weil ich die Zeit unterwegs hervorragend nutzen kann, nette Menschen kennenlerne und erholt am Ziel ankomme. Außerdem ist es auch viel günstiger als mit dem Auto.
Wenn die Deutsche Bahn es jetzt noch schafft, flächendeckend WLAN anzubieten, damit ich Blogeinträge direkt online stellen kann, dann bin ich sogar wunschlos glücklich unterwegs;)
Wie sind deine Erfahrungen? Bist du lieber mit dem Auto unterwegs oder hast du Zugfahren auch schon schätzen gelernt? Wer ist pünktlicher da? Wer bietet mehr Komfort? Wie du am liebsten unterwegs bist, interessiert mich! Schreib mir im Kommentarfeld.